Fotografie von Hendrik Heidler©

Licht in dunkler Nacht

zornige Weihnachtsgrüße und darüber hinaus

Licht in dunkler Nacht

es soll vor ungefähr 2000 Jahren gewesen sein: zwei sich Liebende, sie hoch schwanger, irrten durch die dunkle Nacht, suchten eine Herberge und wurden abgewiesen. Zu arm, zu fremd, zu anders. Und jener, welcher ihnen den Stall öffnete, nahm vielleicht noch Maria und Josefs letzte Münze oder beruhigte bloß den Rest seines Gewissens. Aber was dieser Herr und seine noch hartherzigeren, wohlanständigen Standesgenossen der tonangebenden Gesellschaft nicht ahnen konnten, es kam ein Mensch auf die Welt, der mit Liebe dem größten Imperium seiner Zeit die Stirn bot, dem Römischen Reich. Und er sammelte Frauen und Männer um sich, hatte ein Herz für Kinder, und fand als Obdachloser überall Unterkunft und Sättigung. Ein Licht der Liebe und des Zorns.

Heute, 2000 Jahre später, sei die Frage erlaubt, ob es noch einen Stall gäbe, für Arme, Ausgestoßene, Schwurbler, Andersdenkende, Ungeimpfte ... oder ob es den Herrschaften in diesen 2000 Jahren gelungen ist, jeden restlichen Anstand in Angepasstheit und selbstbevorteilendes Konkurrenzverhalten zu verwandeln?

Und wieder und vielleicht letztendlich steht die Menschenwelt vor der Frage, endlich ihren „Stall“ zu öffnen, sich dem Licht der Liebe zuzuwenden, gemeinsam mit Rind, Ochs und Eselein und aller Natur jegliche Herrschaft endlich zornig zwar, aber OHNE neues Leid vom Antlitz der Erde zu fegen und in einer gleichen Gemeinschaft aller Menschen endlich ihr Menschsein sich zu erlauben ... darin liegt für uns die eigentliche, über 2000 Jahre uneingelöste Weihnachtsbotschaft und nicht in demütiger Unterordnung unter jede noch so dumme oder grausame oder heilsversprechende Zwangsherrschaft.

Eine aufrechte und friedvolle, eine fröhliche und gesellige, eine herzliche und stille, eine schlichte und spirituelle, eine kindliche und lebensbejaende und in Geborgenheit erlebte, gesegnete Weihnacht wünschen

Susann und Hendrik Heidler vom Scheibenberg

---> hier zum Denkzettel für alltäglich „heilige Tage“

- Stand vom 24.12.2021, Änderungen vorbehalten -