Träumst Du mit?
Ein Aufruf

Foto: Rolf Römer©
Von Susann Zill
Ich sehe die Bilder von den Menschen dieser Welt.
Ich höre die Stimmen von Politikern und Menschen, die meinen, sie können ihre Verantwortung auf Andere abwälzen.
Warum sind immer Andere Schuld?
Welche Anderen?
Welche Schuld?
Gibt es andere Menschen als uns Menschen?
Und warum sind andere Menschen schuldiger als andere Menschen?
Woran überhaupt?
Wir sind alles Menschen und leben auf der Erde im gleichen Gesellschaftssystem, welches manchmal unterschiedlich genannt wird.
Ein Jeder trägt die gleiche Verantwortung.
Ich kann es manchmal kaum glauben, dass Menschen einfach töten, und meinen, damit sind sie im Recht. Einmal ist es Terror und Krieg, ein andermal nennt es sich Schutz und Demokratie.
Kann ein Mord besser sein als der andere?
Schon wieder der Andere?
Gesetze von Menschen gemacht sind nun Gewohnheiten und natürliche Gegebenheiten.
Wissen wir denn wirklich was „natürlich“ ist?
Wer nimmt sich das Recht heraus, einzuteilen, welche Menschen mehr wert sind?
Wir alle leben diese Einteilung täglich.
Ohne Geld kein Wert.
Oder wem wird Glauben geschenkt, dem alkoholisierten Obdachlosen, der natürlich ganz allein dafür schuldig ist, oder dem freundlichen jungen Mann in ordentlicher Kleidung?
Geht es hier um Menschen?
Ach ja, es sind alle gleich, oder?
Jeder Mensch wird geträumt und kommt als Wunder auf diese Erde, um mit seiner Einzigartigkeit seine Kraft zu leben. Warum tun wir es dann nicht?
Ist es ein kleineres Wunder, wenn der Mensch einen anderen Glauben, eine andere Hautfarbe, eine andere Sprache, andere Ansichten oder ein anderes Sparbuch oder gar keins hat?
Wieso sehen wir zu, wenn Menschen genau dies als Naturgesetz verkünden?
Wieso glauben wir das, was uns durch Medien gesagt wird?
Weil wir es wollen?
Weil es einfacher erscheint, wenn Andere schuld sind?
Weil wir dann besser und richtiger sind?
Ich bin nicht besser oder schlechter als jeder andere Mensch auf diesem Planeten. Aber ich bin anders, weil jeder anders als der andere ist. Niemand ist gleich, und jeder hat Respekt verdient.
Ich möchte träumen, dass es gelingt mit allen Menschen eine Welt zu gestalten, in der ein Jeder sein Wunder zeigen kann und leben darf.
Ich möchte träumen von Bäumen, die so wachsen können wie sie wollen. Dort treffen sich dann Menschen und spüren die Kraft der großen Freunde und überlegen, wie ein Jeder sein Talent in die Gemeinschaft einbringen kann, ohne dass einer besser als der andere ist.
Ich möchte träumen, dass Kinder ungestört entdecken und probieren können, ohne dass unsere Normen sie regulieren und ihre Ideen einsperren, weil in der Gesellschaft keine Verwendung dafür ist, es nicht lukrativ ist.
Ich möchte noch so vieles träumen, aber am liebsten möchte ich mit den Anderen träumen.
Träumst Du mit?