Tabakblüte – fotografiert von Hendrik Heidler

Ach, ist doch nur Einbildung!

Gedankensplitter zur Wandlungsmacht schöpferischer „Ein“-Bildungskräfte

geschrieben am 17.10.2017 von Hendrik Heidler, Scheibenberg

Sie werden sich vielleicht ungläubig die Augen reiben, was ich hier berichte, über was für Schöpferkräfte wir Menschen verfügen – im Guten wie im Bösen. Eines meiner prägendsten Erlebnisse, als ich mich auf den Weg des Heilens begab, war eine seltsame Wundheilung. Ich hackte mir mit der Axt in den Daumen. Gerade in homöopathischer Ausbildung befindend, griff ich gleich zu Arnika in der Potenz C 200. Was ich kurz darauf mit eigenen Augen sah, öffnete mir ein Tor für das, was wirklich möglich sein kann OHNE an Wunder glauben zu müssen. Als ausgebildeter und langjährig tätiger Techniker bin ich ziemlich skeptisch. Die tiefe, blutige Kerbe schloss sich schnell wie ein Reißverschluss hochgezogen wird. Danach war die Wunde zu, der Grind minimal und sie riss auch nicht mehr auf.

Spätestens seitdem stellte sich mir die Frage, was das für eine Kraft sei, die so etwas ermöglicht; welche bereits unbewusst über homöopathische Kügelchen solche erstaunlichen Prozesse auszulösen vermag. Ich hatte es mir ja nicht zurecht phantasiert – Phantasterei als landläufiger Gebrauch dieses Wortes. Es musste also bildende Kräfte jenseits nur oberflächlicher „Einbildungen“ geben und diese offenbaren sich häufig auf überraschende Weise und dort, wo man sie vielleicht am allerwenigsten vermutet. Trifft man auf solche, tiefgreifend bildenden Kräfte, erscheint die vorstehend beschriebene Wundheilung fast banal. Wie in Anbetracht dessen, was bei solchen Menschen dokumentiert werden konnte, die beispielsweise an Multipler-Persönlichkeits-Störung (Dissoziative Identitätsstörung) leiden. Aber wer glaubt das diesen, aufs Grausamste missbrauchten Menschen oder deren Therapeuten, wenn sie von noch unglaublicheren, körperlichen und seelischen Veränderungen berichten?

Um es gleich vorweg zu nehmen, diese Menschen leiden absolut NICHT an irgendwelchen phantasierten Einbildungen! Nein, es ist häufig selbst im „physikalischen“ Sinne real! Trotzdem erleben sie sich meistens, als „Verrückte“ abgetan zu werden. So macht man es sich ihnen gegenüber leicht, durch wegschauen. Dadurch werden Sie ein weiteres Mal abgelehnt. Fortstoßen ist von Anfang an Teil ihres Leidens und hört oft auch dann nicht auf, wenn sie sich entschließen, aus diesem „Teufelskreis“ herauszukommen. Deshalb nehme ich alle, die in meine Praxis kommen, grundsätzlich ernst, ganz gleich was sie für unfassbare Dinge erzählen. Um bei dem Thema der schöpferischen Bildungskräfte zu bleiben, werden bei solchen Leiden unbewusst derart starke Wandlungen hervorgebracht, dass sogar schwerste, körperlich nachweisbare Erkrankungen, kurzfristig verschwinden und wieder erscheinen können – je nachdem, welche der „inneren“ Personen gerade „erwacht“ ist. So kann eine, von mehreren „inneren“ Person eines einzigen Menschen nachweislich an Krebs erkrankt sein doch eine andere nicht!!! Genau so zeigte es sich bei Diabetes mellitus, bei den Augenfarben (die wechseln können) usw. Alles, wohl gemerkt, in einem einzigen „Körper“ und innerhalb kürzester Zeit! Sogar akute Erkrankungen können zügig erscheinen bzw. wieder verschwinden, um dann irgendwann, auch nach längeren Fristen, je nachdem wie lange die erkrankte „innere“ Person „abgetaucht“ war, gleich wieder da zu sein! Alles nur phantasierte Einbildungen der Beobachter wie der ErzählerInnen selbst? Wohl kaum!
In diesem Zusammenhang frage ich mich natürlich ebenfalls, wie das mit den Mikroorganismen ist, die klinisch dafür verantwortlich gemacht werden.

Aber es wird auch aus ganz anderen Bereichen Erstaunliches berichtet, hinsichtlich des Placebo-Effektes – oft auch als bloße Phantasterei abgetan. Was aber ist daran zu belächeln oder als nur zweitrangige Heilung abzutun? Heilung ist Heilung, oder?
Ist es nicht im Gegenteil äußerst bemerkenswert, wenn naturwissenschaftlich betrachtet, ein vermeintlich zufällig aus toter Materie entstandenes Wesen mit solcher „Einbildungskraft“ begabt ist, um derartige Wirkungen hervorzubringen, die eigentlich nur durch chemische Substanzen ausgelöst werden können, wie sie in Placebos überhaupt nicht vorkommen?

Leider wird Einbildung meist nur im Sinne von „spinnen“ bzw. hochstapeln wahrgenommen, was es natürlich ebenfalls gibt. Undifferenziert „landen“ dann viele reale Wahrnehmungen in der Schublade der Einbildungen „hysterischer“ oder „schwärmerischer“ Naturen, oft Frauen und Jugendlichen unterstellt. Was, nebenbei erwähnt, das Thema wirklicher Emanzipation auch hier berührt. Aber besonders stellt sich dabei die Frage, ob nicht andersherum ein Schuh draus wird und solche verlachten Menschen und Menschengruppen womöglich diejenigen sind, die sich noch etwas mehr an Menschlichkeit und deren Schöpferkraft bewahrt haben. Und deshalb (unbewusst) versuchen, sich der üblichen Lebensverwertung zu entziehen?

Einbildung als Kraft der Hineinbildung in die wirkliche Welt! Also die Kraft, welche aus Träumen, aus Vorstellungen, aus Visionen greifbare Wirklichkeit erschafft! Warum nicht einmal so gesehen?

Und ist es nicht eine Chance, diese unglaublichen und doch realen Erscheinungen infolge schrecklicher Verbrechen endlich als wahr zu akzeptieren, weil dann im Umkehrschluss auch neue Heilungsansätze dafür und für viele andere Leiden gefunden werden könnten? Nämlich dann, wenn liebevolle, menschliche Bedingungen geschaffen werden, die ebenso und sicherlich noch kraftvoller in der Lage sind, „Multiple Leiden“, Krebs, Diabetes und andere zu heilen. Einbildungskräfte, die aus unseren menschlichsten Hoffnungen, Träumen und Vorstellungen erwachsen, und unglaubliche Wandlungen in unsere alltägliche Wirklichkeit hineinzubilden vermögen.

Doch seien Sie mal ehrlich! Gelingt es Ihnen häufig nicht auch viel, viel leichter, sofort und automatisch und mit absoluter Gewissheit alle Ihre Kraft in Negatives hineinzugeben? Erkennen Sie solche „Zaubersprüche auch bei sich, wie zum Beispiel: „Das schaffe ich nicht!“, „Das Leben ist beschissen!“, „Mich trifft es immer!“ usw.
Doch Schöpferkraft ist neutral, es kommt auf uns an, wie sie sich entfalten darf!

Und überlegen Sie bitte, ob es Ihnen genau so oft und automatisch, mit eben solcher Gewissheit gelingt, die gleiche, große Kraftentfaltung aufzubringen, wenn es um Heilung und Positives geht. –  Ertappt?

Damit will ich nicht das tatsächlich vorhandene Schlechte und all die Gefahren in der gegenwärtigen Lebensweise beiseite leugnen. Mir geht es darum, es sich zu erlauben, ab und zu einmal darauf zu schauen, zu was für Schöpferleistungen wir Menschen tatsächlich in der Lage sind. Die in nichts den „Wunderheilungen“ Jesu nachstehen … nur dass sie keine Wunder sind, sondern reale, in uns angelegte Kräfte! Bei „Multiplen“ hervorgequält – zur Heilung aber auch mit Menschlichkeit und Liebe hervorzubringen.

Dass solche Fähigkeiten in auffälliger Weise leider oft nur infolge grausamster Missbräuche aus Gründen des Selbstschutzes hervortreten, spricht NICHT gegen diese Phänomene, sehr wohl aber GEGEN unsere derzeitige, gesellschaftliche Wirklichkeit, welche diese Perversionen massenhaft hervorbringt und sogar oft genug duldet. Konkurrenz als Basis menschlicher Beziehungen untereinander MUSS solches erschaffen – womit ich aber absolut keine Rechtfertigung für solche Täter erkennen kann. Sie wissen fast alle um ihr tun!
Es sind keine bedauerlichen „Ausrutscher“, sondern diesem System wesenseigen und voll zu verantworten! Kein Wunder also, weshalb solche und andere Grausamkeiten innerhalb dieses Systems nie wirklich ausgetrocknet werden können. Deshalb werden sie unter schönem Schein verborgen und deshalb sind die Urteile oft lächerlich schwach, ganz im Gegenteil von Eigentumsdelikten.

Was für ein Segen wär's, diese Schöpferkräfte im Guten dahingehend hervorzulocken, um beispielsweise Krebs „umgehend“ heilen zu können!!!

 

PS:


Abschließend: Es gibt ein erzgebirgisches Lied eines wirklich guten, leider schrecklich verkulteten Liedermachers, mit dem Titel: „Bild' dir nischt ei!“ Hier das Zitat der ersten Strophe mit Kehrreim:

Wenn mer de Walt betracht,
mächt mer oft lachen,
über daaner Olbrigkeit,
wos de Leit machen.
's tut aaner en andern
när alles zen Huh,
on in der Natur
ruft jeds Dingel ons zu:

Bild dir nischt ei,
bild dir nischt ei!
Bist när e Mensch,
kast wetter nischt sei.
Gruß oder klaa,
arm oder reich,
ben Afang on ben End
sei mir alle z'samm gleich!


Ein gutes Lied, wenn ich auch des Autors Haltung zum Menschen als „nur“ nicht teile. Aber er sagt damit auch etwas anderes aus: Wir Menschen, wie alles auf dieser Welt sind einzigartig, aber gerade deshalb kein Grund uns in Blindheit über alles zu erheben, sogar über uns selbst. Was uns durchaus zu Fall bringen kann und doch nichts mit der schrecklichen Behauptung von der Erbsünde zu tun hat …

Hendrik Heidler©, Scheibenberg, am 11. Oktober 2017

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