Fotomontage – Quellen: Atomexplosion Energieministerium der Vereinigten Staaten©, gemeinfrei via Wikimedia Commons und Fliegenpilz von Hendrik Heidler©

Wie jeder den Atomkrieg verhindern helfen kann

Kein Märchen sondern reale Möglichkeit

geschrieben am 04.12.2024 von Hendrik Heidler, Scheibenberg

Wie jeder den Atomkrieg verhindern helfen kann

Kein Märchen sondern reale Möglichkeit

Mir reicht es, diese Kriegsgeilheit, diese Klimaheuchelei, diese Funktionszwänge, diese Waldzerstörung, diese Politdummheiten und so weiter und mir reicht es hilflos zur atomaren Schlachtbank geführt zu werden.

Und weil ich nachfolgend beschriebenes Wandlungsprinzip in der Praxis öfters erfahren durfte, genauso wie die Geschichte genügend ähnliche Beispiele zeigt, habe ich diesen Text formuliert und ich weiß, er ist recht umfangreich geworden. Aber mit wenigen Worten würde ich zu sehr pauschalisieren. Also wünsche ich mir und bitte Euch, legt ihn nicht gleich beiseite, beschäftigt Euch mit diesen Gedanken, kritisiert sie durchaus auch und falls Ihr sie für stimmig haltet, gebt ihn weiter. Dafür anbei auch bequemerweise eine pdf.

Die große Überschrift klingt anmaßend ist sie aber nicht sondern widerspricht bewusst der vermeintlich unerschütterliche Überzeugung, das sei von uns „kleinen“ Leuten unmöglich zu leisten. Aber von wem sonst bei dem offenkundig menschlich verwahrlosten Zustand der so genannten westlichen Eliten?

Aus meiner seit längerem quälenden Hilflosigkeit heraus habe ich nicht nur in vielen Nächten gegrübelt sondern auch während schamanischer Reisen geforscht, um für jedem Menschen handhabbare Möglichkeiten zu finden, die sowohl diese abscheulichen Kriegstreiber entmächtigen als auch deren gesellschaftliche Grundlage auflösen können.

Nebenbei sei erwähnt, dass ich es für ein geistiges Krankheitszeichen halte, keine Angst vor einem Atomkrieg zu haben, wie aus jüngsten Äußerungen bekannter Politiker hervor geht. Daraus schlussfolgere ich, dass sie an der schlimmsten aller psychischen Erkrankungen leiden, dem Verlust mitfühlender Menschlichkeit.

Die Lösung meiner Suche lässt sich allgemein verständlich mit dem bekannten physikalischen Prinzip „Aktio = Reaktio“ beschreiben, welches auch hinsichtlich unserer menschlich zielgerichteten Aufmerksamkeit äußerst zutreffend ist – also das zu bestärken, worein wir mittels unserer Zuwendung Kraft geben: im Falle der Atomkriegsgefahr heißt die Lösung demnach, nicht mehr wie gebannt darauf dagegen anzukämpfen sondern durch hinwenden zu friedensstiftenden Möglichkeiten dessen Ursachen und Bedingungen aufzulösen. Genau so, wie wir auch in unserer Praxis seit langem wirken und viele positive Erfahrungen machen konnten.

Als mir das klar wurde gestaltete sich alles weitere fast automatisch, indem ich diese mir therapeutisch vertraute Herangehensweise bei Erkrankungen, insbesondere bei scheinbar ausweglosen anwendete. Diese besteht aus drei Punkten: 

  1. ungeschminktes Hinschauen, wie es ist“,

  2. kühnstes Träumen vom Heilsein“ und 

  3. bedingungslose Bereitschaft fürs Heilwerden“.

 

Punkt 1: „ungeschminktes Hinschauen, wie es ist“

Eingebettet in den anderen beiden Punkten verselbstständigt sich dieser Punkt nicht zur Fixierung auf das Problem sondern ermöglich den aktuellen Standpunkt zu finden, wo man sich bzw. die Welt befindet – womit man nunmehr weiß, von wo aus zu beginnen ist, um Heilung zu finden. Wie gesagt, nur ausschließlich sich mit dem Ist-Zustand zu beschäftigen, ohne Bereitschaft ihn zu verlassen und ohne überhaupt Heilung für möglich zu halten, verstärkt das Leiden. 

Und zusammen mit der Bereitschaft heil zu werden braucht es noch den Traum vom angestrebten Zustand es Heilseins (um Missverständnisse vorzubeugen: in diesem Text ist unter Traum und träumen nicht das so benannte Geschehen gemeint, sondern unsere Sehnsüchte, Vorstellungen, Wünsche für ein menschliches, gutes, sinnerfülltes Leben auf Erden also der Lebenstraum jedes Einzelnen und für das Ganze).

Also, wie ist es?

Jeder weiß es: Stress, Überarbeitung, Existenzangst, Selbstwertverlust, Haltlosigkeit, Vereinzelung, Gewalttätigkeit, Druck, Unzufriedenheit, Armut, Krankheiten, Kriege, Hunger, Unterdrückung, Entfremdung, Sinnverlust, Orientierungslosigkeit, Anpassungsdruck, Funktionieren, Manipulation, Betrug, Einsamkeit, Heuchelei, Missbrauch, Hilflosigkeit, Manipulation, Umweltverschmutzung, Krankenhaussterben, Ärztenot, Konkurrenzdruck, Kriminalität, Entfremdung u. v. a. m. … tatsächlich ist es höchst erstaunlich, dass wir nicht nur sehr an diese unzähligen Zumutungen gewöhnt sind (und oft sogar als sinnvoll schön reden und rechtfertigen), ja, sie durchaus als unabänderliche Naturgesetze wahrnehmen, obwohl wir, wenn vielleicht nicht wissen, so doch wenigstens ahnen, dass viel Geld, Manipulation, Heuchelei, Zwang, Gesetze und Gewalt gebraucht werden, damit alles beim Altbekannten bleibt. Aber wenn die bisherigen systemerhaltenden Wege und Methoden nicht mehr wie bisher funktionieren, Krisenerscheinungen zunehmen und trotzdem auf die selbe Art und Weise reagiert wird, vielleicht sogar intensiver, dann muss das natürlich alles noch verschlimmern. Leider wird derzeit bei Gefahr gesellschaftlicher, moralischer, ökonomischer und ökologischer Zusammenbrüche bis hin zum atomaren Weltkrieg genau so gehandelt.

Das ist fast so als sei ein beheizter Kochtopf zugeschweißt, er drohe zu explodieren, dennoch aber wird mit riesigem Aufwand versucht ihn noch fester zuzuschweißen und als Ergänzung dazu das Feuer darunter noch mehr zu entfachen. Genau so wird gegenwärtig mit dieser systemischen Menschheitskrise umgegangen. 

Alltäglich heißt dass, der grundlegend-gesellschaftlich unausweichliche und alles andere bestimmende Zwang Geld zur finanziellen Existenzsicherung zu besitzen geht ins Unerträgliche – von jedem in Form von zunehmender Zeitbeschleunigung, Arbeitshetze, Unfallzunahme, Autoraserei, Arbeitsplatz- und Existenzunsicherheit, egoistische Rücksichtslosigkeiten, Lug und Trug aber auch Erkrankungshäufung (körperlich und psychisch), Orientierungs- und Haltlosigkeit, Auflösung des geschlechtlichen Selbstverständnisses, Gender- und Cancel-Culture-Wahn, Kriegsgeilheit usw. selbst zu erleben. Die für Geldbesitz ebenso systemnotwendige wie auch alltäglich gewohnte Konkurrenz verwandelt sich immer mehr in eine Vernichtungskonkurrenz, im Kleinen „Jeder gegen Jeden“, im Großen zur Gefahr eines atomar geführten Weltkrieges. In diesem Sinne ist die Behauptung, es gehe um westlich-europäische Werte absolut wahr, weil es dabei nicht um menschliche Bedürfnisbefriedigung sondern um den Systemerhalt des Wertbesitzes samt Geldvermehrungsfähigkeit geht, also der egozentrischen Aneignung von soviel wie möglich Wert von der gesamtgesellschaftlich immer weniger werdenden Geldwertmenge geht (Inflation, Freisetzen von Arbeitskraft durch Automatisierung, ...). Alles humanitär-politische Geschwafel sind nur lügnerische Köder zur Beruhigung der Menschen. Ungeschminkt ausgedrückt leben wir in einer maximal von allem Menschlichen und Natürlichem entfremdeten Gesellschaftsform, in der fetischistische Götzendienste an Markt, Geld, Lohnarbeit, Werten, Nationalismen, Rassen, Ideologien usw. als höchste Entwicklungsstufe der Menschheit umgedeutet und weitestgehend aus Gewohnheit unhinterfragt geglaubt werden. Weil daraus die schrecklichen Zustände inklusive des drohenden atomaren Weltkriegs erwachsen, aber nicht als ursächlich sondern erstrebenswert wahrgenommen, kann innerhalb dieser Gegebenheiten auch kein Ausweg gefunden werden. Wie gesagt, um aus diesen unsäglichen Zuständen und Gefahren herauszukommen, ist unvoreingenommen hinzuschauen, wie es ist. Was ich ansatzweise vorstehend versucht und was natürlich von jedem selbst auch hinsichtlich der Auswirkungen auf die eigenen Lebensumstände zu machen ist (wobei immer kritisch vorgegangen werden sollte auch hinsichtlich meines hier vorliegenden Textes).

 

Punkt 2. „kühnstes Träumen vom Heilsein“

Oft genug erschöpft sich der Traum vom Heilsein mit der Vorstellung von dem, wie es vor der Erkrankung war. Man macht es sich damit oft genug ziemlich leicht, weil dann die Zeit vor dem offenkundig nicht mehr leugbarem Ausbruch als gesund und gut gerechtfertigt werden kann, ganz so als ob nicht gerade da die Bedingungen für die heranreifende Krise bestanden hätten. Damit wird häufig fälschlicherweise der sichtbare Ausbruch der Erkrankung als deren angeblicher Beginn betrachtet – was diese als Schicksal deuten lässt also keine Veränderungen der Lebensweise erfordert. Schulmedizin wie Politik gleichermaßen gehen auf eben diese Weise vor und bieten Lösungen an, die sich am Vergangenen orientieren und damit keine grundsätzlich systemischen Verhaltensänderungen erfordern. Dieses (falsche) Versprechen wird natürlich ziemlich gern angenommen. Aber es funktioniert höchstens eine Zeit lang, ehe alles noch schlimmer kommt. Reparatur am Bestehenden ist halt keine Heilung. Denn in Wirklichkeit ist dieser sichtbare Ausbruch der Erkrankung bzw. der offenen Krise zumeist ein Endstadium und kein Beginn (siehe die blinde Behauptung, der so genannte russische Angriffskrieg sei unprovoziert aus heiterem Himmel gefallen), Gesellschaftlich kann u. a. zu diesem kriegerischen Ausbruch auch systemische Krise gesagt werden. Bekanntermaßen neigen wir Menschen häufig dazu, sich persönlich mit einem halbwegs aushaltbaren Leidens- oder Krankheitszustand zu arrangieren und weiterhin so zu leben, wie in der Zeit und bei den Bedingungen unter denen die Erkrankung erwuchs. 

Paradoxerweise wird dann dieser Zustand vor Ausbruch der voll ausgereiften Erkrankung als anzustrebendes Ziel der Heilung betrachtet. Einfach weil sich mehr nicht zugetraut oder zugestanden bzw. überhaupt für möglich gehalten wird – die Macht von Zeitgeist und Gewohnheit. 

Sehr ausgeprägt ist diese rückwärtsgewandte Herangehensweise in ALLEN politischen Richtungen vorherrschend und die Gewähr dafür, nichts heilsam verändern zu können (freilich verkleidet in Zukunft zugewandter Sprache). Ja, es ist im Gegenteil exakt die Methode, um die aktuelle Systemkrise beschleunigt zu verschlimmern und uns gegenwärtig an den Abgrund des atomaren Untergangs gedrängt zu haben. Das berühmte Löschen von Feuer mit Öl. Oder anders ausgedrückt, klatschen wir uns die Vergangenheit samt Krankheits-/Krisenursachen immer wieder vor die Füße und wundern uns dann, weshalb wir darüber stürzen.

Nebenbei bemerkt führt das Unverstehen für die systemischen Ursachen der Krise dazu, einen stellvertretenden Sündenbock für das nicht Infragestellen des Systems zu suchen genauso wie für das eigene dementsprechende Versagen. Jetzt ist es Putin samt Russland, früher war es eben der Teufel. Viel hat sich offenbar nicht verändert. Sicherlich auch ein Grund, weshalb wir jetzt an einen Art Endpunkt aller herrschaftlichen Systeme angekommen sind und nur dann als Menschheit überleben, wenn wir alle herrschaftlichen Hierarchien sozusagen zum Teufel jagen.

Nein, wir können absolut nicht mehr so weitermachen (und albträumen) wie gewohnt, sondern werden einen Ausweg nur finden, indem wir beginnen kühn von dem zu träumen, was noch nie so da war, was als unmöglich abgetan und sehr sehr häufig als bescheuert dumm verlacht wird – beispielsweise die überfällige Abschaffung des Zwanges mittels Lohnarbeit über Warenproduktion und Konsum aus Geld mehr Geld zu schaffen. Man muss sich das wirklich einmal auf der Zunge zergehen lassen, dass bei diesem Prozess der Mehrwerterzeugung nicht der Mensch das Ziel ist sondern dessen Bedürfnisbefriedigung nur dann möglich wird, wenn vom Mehrwert noch etwas für ihn abfällt. Und wenn nicht, dann geht die Mehrwerterzeugung vor und die Menschen haben eben den Gürtel enger zu schnallen oder müssen gleich hungern. 

Als eigentlich unhaltbare Begründung gilt, nichts grundlegendes zu ändern (wie vorstehend angedeutet): weil es schon immer so war, also immer so sein wird. Das sind enorm mächtige „Zaubersprüche“ und Bekräftigungen von dem, was tatsächlich verändert werden müsste. Natürlich sind vielen die Notwendigkeit von Veränderungen bewusst, bloß das Ursächliche soll davon unberührt bleiben. Das geht bis zur Verweigerung selbst gedanklich die Möglichkeiten grundsätzlicher Veränderungen auch nur zuzulassen – die Träume einer menschlich heilsamen Gesellschaft werden bereits bei ihrem Aufsteigen im Kopf wegzensiert. Gegenwärtig ein nahezu tragischer Zustand, weil doch jeder Mensch (der sein Träumen noch nicht vergessen hat) auf seine eigene Art und Weise vom seinem Heilsein und dem der menschlichen Gemeinschaft träumt. Bei allen Unterschieden zeigen sich inhaltlich bei allen Menschen übereinstimmende Sehnsüchte vom Heilsein, vor allem hinsichtlich der natürlichen und menschlichen Bedürfnisse wie z. B. gut und befriedigend essen, trinken, wohnen, kleiden und sich schützen zu können sowie auch Miteinandersein, Anerkennung, Gesundheit, Sinnerfüllung, Freude, Liebe, Kreativität, Neugierde usw. – und das Wichtigste, all das OHNE erst bewertete Bedingungen erfüllen zu müssen, sondern einfach als eine Art Naturrecht, da man als Mensch in diese Welt unwillkürlich hinein geboren wurde. Gerade dadurch zeigt sich im Vergleich zu dem, was ist (siehe vorhergehender Punkt), wie weit die gegenwärtigen gesellschaftlichen Zustände davon entfernt sind, jedem Menschen bedingungslos als gewollt und da seiend zu respektieren. Mir entzieht sich jedes Verständnis dafür, weshalb Menschen erst hinsichtlich der Höhe bzw. Niedrigkeit ihres Geldbesitzes bewertet werden müssen, ehe sie berechtigt sein sollen, mit allem zum Leben Nötigen versorgt zu sein oder bei Besitz- und damit Wertlosigkeit eben nicht. Aber wie gesagt, wir scheinen so sehr an dieser unmöglichen Zumutung gewöhnt zu sein, dass wir den gemeinsam geträumten Albtraum namens gesellschaftliche Wirklichkeit unhinterfragt akzeptieren und daher als strukturell unabänderlich betrachten. Was so falsch ist wie erstaunlich, weil wir Menschen dieses System in einem langen geschichtlichen Prozess hervorgebracht haben, es daher auch verändern können – und müssen, wenn wir überleben wollen. 

Außerdem halte ich es für eine Beleidigung unserer menschlichen Phantasie, Schöpferkraft und auch Würde, uns als Menschen an solchen verrückten Prozessen auszuliefern, wie toten Werten, Marktgesetzen und politischen Farbnuancen, als seien diese Götter und nicht unsere eigenen Geschöpfe. „Mehr Wert wird’s schon richten“, dass ich nicht lache, exakt das gesellschaftlich unausweichliche Streben nach Gewinn (Profit) in Verbindung mit dem himmelhoch gelobten Wettbewerbsprinzip (sprich: die unsägliche und alle vereinzelnde Konkurrenz Jeder gegen Jeden) haben uns an bis an diesem atomaren Abgrund mehr oder weniger blind getrieben. Sinngemäß sagte Berthold Brecht: Kapitalismus läuft etwa so ab: Wenn zwei am Abgrund stehen, wird einer eher springen als der andere, aus Angst übervorteilt zu werden selbst wenn er dabei untergeht.

Noch einmal, weil es so essenziell wichtig ist: Gerade deshalb gilt es, diese verwirklichten Albträume als das zu erkennen was sie sind: von Menschen erträumt und gestaltet und deshalb veränderbar. Was selbstredend mit der Entscheidung beginnt, nicht nur gute und heilsame Träume zu entwickeln sondern auch deren Verwirklichung für möglich zu halten.

Was das für Träume sein sollten, klingt bereits vorstehend an, es sind kühnste Träume von der bedingungslosen Freiheit, bedingungslos jedes einzelne Menschenleben erfüllend erleben und erfahren zu können. Was heißt, KEIN Finanzierungszwang aller menschlich-natürlichen Lebensbedürfnisse. NIEMAND darf nachweisen müssen, dass er gehorsam, funktionierend, leistungsfähig, mitschwimmend, jasagend, wertschöpfend, parteidiszipliniert, geldbesitzend usw. ist, ehe er gut und sinnerfüllt leben darf. Dieser absolut unmenschlich-abfällige Spruch: „Nur der darf leben, der arbeitet.“ ist nicht nur pure Heuchelei sondern widerspricht in allem, was Menschsein, Leben und Natur auf dieser Erde ausmacht (manch Besitzender der das fordert, hat auch nicht unbedingt dafür gearbeitet). Wobei es aber auch überhaupt nicht zielführend ist, die gesellschaftlichen Verfallsprozesse an der Gier von Reichen, Konzernmanagern usw. festzumachen, weil auch sie den strukturellen Sachzwängen der Geldvermehrung unterliegen. Das Gier und Rücksichtslosigkeit strukturell befördert wird, stelle ich damit logischerweise nicht in Frage, aber sie ist Folge des Systems und nicht deren Ursache, wenn sich beides auch gegenseitig befördert und erhält. 

Ja, wenn beispielsweise Bankiers stellvertretend zu Schuldigen für die eigentlich systemischen Krisenursachen gemacht werden an denen jeder lebende Mensch teilhat, vernebelt man bequemerweise die schlichte Wahrheit, dass sie auf besonders fähige Weise die systemischen Erfordernisse erfüllten. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, wie „gern“ auch Schwächere und Fremde für existenzielle Ängste infolge des systemischen Wertverfalls beschuldigt werden. Beide Schuldübertragungen sind allerdings keine unbedingten Notwendigkeiten sondern bei uns Menschen bewusst (egozentrische) Entscheidungen, die jedoch aus dem verinnerlichten und positiviertem Prinzip der Konkurrenz erwachsen. Wohl jeder Mensch sehnt sich danach, als menschlich handelnd wahrgenommen zu werden. Wo aber Konkurrenz herrscht und nicht ungeschminkt als menschenfeindliche Rücksichtslosigkeit kritisiert werden darf, waschen sich gerade deshalb von ihr profitierende Sieger (weil sie Menschen sind) rein, indem sie Verlierer als faul, genetisch unfähig oder gar ursündig behaftet verleumden.

Um aus dieser Verstrickung in die systemischen Zustände und Prozesse auf MENSCHLICHE Weise herauszukommen, ist als Individuum davon zu träumen, in menschlichen Gemeinschaften seine ganz eigene Sinnerfüllung finden, leben und gestalten zu dürfen und damit zu können – ja, eine solche Gesellschaft erfordert das sogar strukturell grundlegend, um eine solche sein zu können – Menschlichkeit als Gewohnheit, über die niemand mehr spricht! 

Dafür einige Fragen als Hilfestellung:

„Wie lebe ich, welche Tätigkeit führe ich aus, wenn ich kein Geld mehr dafür brauche und auch keiner Lohnarbeit mehr nachgehen muss, um zu Geld zu kommen?“, „Wie kleide ich mich, was esse ich, wie wohne ich, wenn ich ganz heil bin?“, „Mit welchen Menschen umgebe ich mich, wenn ich ganz frei ja und nein sagen kann, was ich denke bzw. mit wem ich mich umgebe?“, „Wer bin ich und wie kann ich sein, wenn ich nicht mehr nachzuweisen brauche, dass ich gewollt bin?“ „Wie würde ich leben und was würde ich tun, wenn mein kühnster Traum von meinem Leben erfüllt werden würde OHNE das es irgendwelcher zu erfüllenden Bedingungen bedarf und keine negativen Folgen hätte?“

Wohlgemerkt, es geht hier NICHT darum, auf eine Fee, Außerirdische oder Götter zu hoffen, sondern um Erfüllung unseres Daseinsgrundes als Mensch (weshalb uns unsere Seele hier belebte), indem wir sinnbildlich gesprochen, in der Zukunft durch unser kühnes Träumen eine Art Magnet erschaffen, der uns dort hinzieht. Und bei diesem anziehenden Traum werden wir vor Entscheidungen geführt, die uns ihn erfüllen lassen.

So ist es auch mit Krieg und Frieden: Träumen wir von all den schlimmen Zuständen, gar von der ausweglosen Gewissheit, dass der Atomkrieg kommt, dann erschaffen oder bestärken wir zumindest diesen schrecklichen Albtraum und machen diese Katastrophe wahrscheinlicher. Gerade dann, wenn alles auf der Kippe steht, sollte jeder selbst gut und kühn von Frieden und ausbleibender atomarer Vernichtung träumen, um vielleicht den auf dieser Kippe stehenden Kriegsauslöser durch den schönsten Traum eines einzigen Menschen nicht in die Katastrophe fallen zu lassen sondern dass die extreme Instabilität in Richtung Frieden kippt.

Im konkreten Fall des drohenden Atomkriegs könnte doch davon geträumt werden (sich so schön und bildhaft wie möglich vorstellen), dass beispielsweise morgen in der Zeitung steht: „USA mit neuer Strategie im Ukrainekrieg – Vereinbarung mit Russland – Frieden erreicht“ oder „Ukrainer bereit für Aussöhnung – Frieden möglich“ usw. Was ist falsch an solchen Träumen außer unser Unglauben, dass solche Möglichkeiten bestünden? Außerdem: selbst wenn man nicht daran glaubt damit etwas zu bewirken, was sollte es in Anbetracht der unsäglichen Gefahr schaden? Warum nicht ausprobieren, was steht dem entgegen oder was könnte man den dadurch verlieren?

 

Punkt 3: „bedingungslose Bereitschaft fürs Heilwerden“

Ist hingeschaut worden, wie es ist und der Traum vom Heilsein (in diesem Falle des ausbleibenden Atomkriegs) geträumt, braucht es nun die bedingungslose Bereitschaft, das Heilwerden zu erlauben. Bedingungslos deshalb, weil Heilung nicht wie am Fließband per bekanntem Ablaufplan abgearbeitet werden kann, sondern ein lebendiger Prozess ist der (und das ist entscheidend) nur im Unvertrauten (also im Neuen noch nicht Dagewesenen) Gestalt annehmen bzw. gestaltet werden kann. So ist halt unsere irdische Welt in ihrem Wesen, niemals im Bekannten (der Vergangenheit, wo die Ursachen der Probleme wirkten) heile Zukunft gestalten zu können. 

Diese Bereitschaft beinhaltet natürlich auch Risiken und Unwägbarkeiten. Doch gerade wenn durch das Verharren im „Alten“ die Aussicht auf weiteres Leiden oder gar Sterben bzw. Untergang der Menschheit viel wahrscheinlicher wird, verbessern sich die Chancen auf Heilung (wie Frieden) durch das Wagnis, unvertraute Wege zu gehen – selbst wenn das andere Risiken mit sich bringen kann. Das betrifft besonders die jetzige Lage, die so tief in vertrauten Mustern verstrickt ist, dass offensichtlich nur noch mit dieser bedingungslosen Bereitschaft fürs Unvertraute ein Herausfinden möglich scheint. Nur so findet sich Heilung und überhaupt der Weg um als menschliche Gemeinschaft halbwegs heil zu überleben.

Noch einmal: „Wofür diese Bereitschaft?“

Für unsere kühnsten Träume von ganzheitlichem Heilsein – die untrennbare Zusammengehörigkeit von individueller UND gesellschaftlicher Gesundheit. Sie beinhaltet die Sehnsucht nach einer menschlichen also gemeinschaftlichen Lebensweise, in der wir als Menschen überhaupt erst einmal ganz Mensch sein können – bei allen individuellen, kulturellen, geografischen, geschichtlichen, biologischen und sonstigen Besonderheiten von Mensch und Natur.

Was also soll falsch und lächerlich sein, einen so schönen Traum zu träumen, wenn die Alternative unser aller gewaltsamer Tod wäre? In diesem letzteren (hoffentlich nie eintretenden) Fall gäbe es doch niemanden mehr, der uns dafür auslachen könnte. Also träumen wir und machen uns auf den Weg zu unserem Heilsein in Frieden und einfühlsamen Verständnis füreinander, gestalten unsere Beziehungen bewusst anstatt sie von unseren unbewussten Schöpfungen gestalten zu lassen. Wir sind doch Menschen und keine Automaten. So viel ist das doch gar nicht, Anderen das liebevoll zuzugestehen, was wir für uns selber wünschen. Keine Konkurrenz, keine Missgunst, keine Selbstverleugnung für finanziellen Lohn, keine Bewertungen und Nachweise mehr um als Mensch leben zu können.

 

ABER?

Diese Aber-Frage höre ich schon in meinen Ohren klingen: „Aber wie sollen diese drei Punkte real wirksames Verändern herbeiführen können, bloß weil wir gut und schön und menschlich Träumen? Das sind doch, höflich ausgedrückt, Träumereien oder einfach nur Spinnereien.“

Ganz einfach, weil wir Menschen sind und Menschen können wir nur in Gemeinschaft sein. Und damit gemeinschaften wirken, braucht es entsprechende Eigenschaften.

Ich weiß, damit ist noch nicht die Wirkungsweise der drei Punkte beschrieben, weshalb ich fürs Verständnis nochmal einen kleinen Umweg schreibe. 

Der Mensch als Einzelwesen ist schlicht unmöglich, ein Widerspruch in sich, sosehr auch das westliche Selbstverständnis dies behauptet und in Form vereinzelter Konkurrenten sich ausdrückt. Außerdem sind wir Menschen schöpferische Wesen, denen eine dermaßen starke Schaffenskraft innewohnt, dass es ihnen sogar möglich ist, wesensfremde Vorstellungen wie die vom Einzelwesen in der Realität zu gestalten. Was unweigerlich zur Entfremdung von seinem eigentlich gemeinschaftlichem Wesen führt, mit allen möglichen bekannten Formen wie im Ist-Zustand angedeutet. Dass dabei auch Fähigkeiten, Erfahrungen und Erfordernisse gemeinschaftlichen Lebens geleugnet, übersehen werden und verkümmern liegt auf der Hand – z. B. sich sinnlich mit anderen Menschen gedanklich verbinden zu können.

Weil wir alle individuelle und gesellschaftliche Wesen zugleich sind, also eine Art Schwarm bilden, besitzen wir bei allen Unterschieden auch die erforderlichen Fähigkeiten, Eigenheiten, Talente und auch Sinne, die für Erhalt und Entwicklung dieses „Schwarms“ Voraussetzung sind – genauso wie jene, um als einzelnes Individuum selbst sich so voll und ganz zu entfalten, um den Schwarm gesund, lebens- und entwicklungsfähig zu erhalten. Damit kann jeder individuelle Mensch Einfluss auf ALLES nehmen und Alles auf jedes Individuum wirken.

Ein einzelner Traum eines einzigen Menschen vom Heilsein der Menschheit, ein einziger guter Gedanke vom Erhalt des Friedens und dem Ausbleiben eines Atomkrieges, hat unbedingt, unverhinderbar Einfluss auf den gesamten Schwarm namens menschlicher Gemeinschaft. Es geht nicht anders und kann nicht anders sein, weil wir sonst keine Menschen wären. Und je mehr Menschen beginnen, diese guten Träume zu träumen – womit sie folglich weniger Kraft in Albträume und dem Kampf GEGEN etwas hinein geben – kann aus der Möglichkeit des Friedens seine Wirklichkeit werden. Zwar ungewohntes Denken aber tatsächlich kann jeder Einzelne von uns das entscheidende Zünglein an der Waage sein, das die bevorstehende Entwicklung NICHT hin zum Krieg kippen lässt sondern zum Frieden. Ja, es steht offenbar derzeit dermaßen auf Messers Schneide, dass ich es für eine menschliche Pflicht halte, das absolut unmöglich Erscheinende mit aller Fantasie und Einbildungskraft zu träumen, weil in diesem chaotisch instabilen Zustand der leichteste Gedanke die größten Veränderungen bewirken kann (wissenschaftlich ausgedrückt: Chaostheorie).

Abschließend ein bestärkendes Beispiel aus dem Tierreich:

Bis heute ist noch nicht wirklich enträtselt, weshalb es in Schwärmen von Fischen, auch Vögeln, zu synchronen Bewegungen kommt, die schneller und gleichförmiger vonstatten gehen, als über bekannte biologisch-physikalische Sinneswahrnehmungen möglich wäre. Da schwimmt irgendwo im Schwarm neben anderen seinesgleichen ein kleines silbriges Fischlein. Plötzlich entdeckt es ein riesigen Räuber. Es erstarrt für einen Moment und dann schwimmt es blitzschnell abdrehend davon – zeitgleich und schneller als die elektrische Nervenleitfähigkeit bei den anderen Fischchen es ermöglichten, drehen auch alle anderen ab. Der Schwarm ist auf und davon. Nur dieses Einzige konnte Alle retten. 

Ich weiß, Beispiele hinken immer etwas: 

Aber weshalb sollte es bei uns Menschen nicht auf ähnliche Weise (und wegen unserer Vorstellungs- und Schöpferkraft noch viel wirkungsvoller) möglich sein ALLE zu retten?

Hendrik Heidler, im Advent am Scheibenberg vom 27.11. bis 04.12.2024

 

Anmeldung bei unserer telegram-Gruppe

Atomkriegsverhinderung.pdf

pdf, 112.3K, 12/04/24, 54 downloads

Kommentare