Depression und gesellschaftlicher Amok
Der erweiterte Suizid kommt voran
geschrieben am 28.09.2022 von Hendrik Heidler, Scheibenberg
Depression und gesellschaftlicher Amok
Der erweiterte Suizid kommt voran
Von Hendrik Heidler
Die Entstehung von Depressionen werden in verschiedenen, meist unverstandenen Ursachen gesehen, trotzdem gehen psychotherapeutische Maßnahmen häufig mit der Gabe von Antidepressiva einher. Auch darin offenbart sich das methodische Selbstverständnis des Zeitgeistes: Wenn tiefe gesellschaftliche Entstehungsursachen vorliegen, was oft der Fall ist, werden diese individualisiert, um vom Eingemachten abzulenken. Bei Erfolglosigkeit liege es demnach an jedem selbst, aber bei Heilung am angeblich besten gesellschaftlichen Umfeld aller Zeiten. Viele kennen das beim Umgang mit so genannten hyperaktiven Kindern, welche z. B. oft mit Ritalin ruhiggestellt werden, anstatt das (einengende) Schulsystem kritisch zu hinterfragen. Daraus ergibt sich ein Dilemma, insbesondere dann, wenn die Therapie nicht anschlägt und sich der Leidende somit als (systemisch gewollt) schuldig am ausbleibenden Erfolg fühlt. Die oft genug dadurch auftretenden zerstörerischen Konsequenzen (sowohl die persönlichkeitsverändernden „Nebenwirkungen“ der Dauermedikation als auch die Auswirkungen auf den persönlichen Alltag und den des nahen Umfeldes) verstärken sich bis ins Unerträgliche, weil die eigentlichen Ursachen ungelöst bleiben. Was sich sinnbildlich so beschreiben lässt, dass die Lebenskraft unaufhaltsam weiterfließt, solange Leben da ist. Ist es ihr aus welchen Gründen auch immer nicht möglich, sich lebensdienlich zu entfalten und wird blockiert, sucht sie sich ihren Weg eben an anderer Stelle. Das ist meistens dort, wo Schwächen bestehen, ähnlich wie ein Staudamm entweder bricht oder bei entsprechend massiver Bauweise standhält und das Wasser überfließt oder das umgebende Land überschwemmt. Wird die Heilung der Depression durch symptomatische Behandlungen unterdrückt oder die eigentlichen Ursachen verschleiert und auf andere, eben häufig individualisierte Nebenschauplätze verlagert, bleiben die negativen Folgen nicht aus. Seelische und körperliche Leiden nehmen zu, auch wenn sie eine Weile gedeckelt werden konnten (je länger umso dramatischer).
Gleiches geschieht natürlich ebenfalls, wenn die eigentlichen gesellschaftlichen Ursachen von Krisen ausgeblendet bleiben und stattdessen die Lösungen woanders gesucht werden. Schlimmstenfalls werden gar die Entstehungsgründe als neue Lösungsansätze angepriesen und durchgedrückt. Zwei bekannte Beispiele sollen das verdeutlichen:
- Die große Finanz- und Wirtschaftskrise folgte zusammengefasst aus einer Jahrzehnte währenden Entwertung des Geldes. Die Lösung wurde in massiver Gelddruckerei und Schuldenaufnahme gesehen. Was natürlich einer weiteren Entwertung gleichkam. Dass es nicht zum völligen Systemzusammenbruch kam, lag nicht etwa an einer nachhaltigen Heilung der Krisenursache sondern in der aufschiebenden Verlagerung der Krise in die Zukunft durch rein symptomatische Eingriffe. Was ja bei jeder Schuldenaufnahme letztlich geschieht. Wie sehr ungelöst diese Krise blieb, erlebten wir in den Folgejahren (wozu auch die Coronamaßnahmen zählen, mit deren massiven, auch entwertenden Gelddruckereien) und erleben es erst recht gegenwärtig in den kriegerischen Ausbrüchen. Womit ich zum zweiten Beispiel komme.
- Auch hier sollen die Folgen mit den gleichen Mitteln geheilt werden, die die Krise hervorbrachte. Mittels massiver Waffenlieferungen in die Ukraine soll ein Krieg beendet werden, der erst durch jahrelange massive Militarisierung der Ukraine hervorgebracht wurde.
Es ist also festzuhalten, dass Symptomunterdrückung statt Ursachenbeseitigung höchstens kurzeitige Linderung bringen kann, aber diese den energetischen Kräftefluss des Lebens infolgedessen zerstörerisch auf andere Bereiche umlenkt und dort zu Leidensausbrüchen führt. Schlimmstenfalls ist die Unterdrückung so stark, dass sich die Lebenskraft nach innen kehrt und dort lebensgefährlich wirkt, bis dass sogar der Tod als Erlösung erscheint. Wie gesagt, sie kann nicht anders als fließen. Das ist ihr Wesen.
Individuell kann Suizid (Selbstmord) ebenso als Erlösung erscheinen wie gesellschaftlich auch. Bei letzterem als erweiterter Selbstmord, ganz so wie wir es jetzt erleben, in Form des begonnenen Amoklauf des Westens. Ihm erscheint es offenbar sinnvoller die ganze Welt in den Abgrund zu reißen als von seinen untauglich gewordenen Werten zu lassen, mit denen er all die vergangenen Jahrhunderte die Welt zu seinem Vorteil beherrschen konnte. Und wieder setzt er das ein, was er bisher so gut konnte, aber nun nicht mehr funktioniert, ja nur noch selbst- und fremdzerstörerisch wirken kann: Gewalt, Unterdrückung, Erpressung, Manipulation, Vertragsbruch, Bestechung, Lüge und vor allem Auslagerung der eigenen Probleme auf Andere. Doch dieser Weg ist ausgereizt und somit kehrt sich auch gesellschaftlich der unaufhaltbare Fluss des Lebens gegen diejenigen selbst, welche sich weigern, die grundsätzlichen Ursachen der Krisenerscheinungen zu beseitigen. Ein offenkundiges Beispiel sind die Sanktionen, welche sich für jedermann sichtbar gegen deren Auslöser richten.
Somit kann auch gesellschaftlich von einer ungelösten Depression gesprochen werden, deren Psychotherapie (Manipulation der Massen) und Antidepressiva (Krieg nach Innen und Außen) nunmehr nur noch zerstörerisch (auch moralisch siehe das Gift und Galle spucken z. B. der Außenministerin) alle bis zum gesellschaftlichen Suizid treiben können.
Abschließend eine andere Sicht auf Depression:
- Depressionen folgen häufig aus einem ungelösten Konflikt infolge einer herangereiften, anstehenden Wandlung, welche jedoch verhindert wird. Der depressive Mensch, genau wie die depressive Gesellschaft, sehnt sich einerseits nach einer neuen, sinnerfüllenden heilen Lebensweise, schreckt jedoch andererseits davor zurück, weil diese unbekannt ist und damit Angst macht. Es wird also (nicht unbedingt bewusst) angestrebt, das Bisherige, das liebgewordene Gewohnte zu erhalten und gleichzeitig das Neue mit den alten Mitteln und Umständen haben zu wollen. Was natürlich völlig unmöglich ist. Das wäre so, als wenn das ungeborene Kind gleichzeitig im wohligen Bauch der Mutter bleiben und geboren werden will. Es würde im Gebärmutterkanal stecken bleiben, hin- und hergerissen bis Mutter und Kind daran stürben. Einerseits die Presswehen anfeuern und gleichzeitig unterdrücken. Was soll daraus entstehen, als Depression und Manie im Wechsel bis nur noch gefühllose Zerstörung übrigbleibt.
So geschieht es zur Zeit gesellschaftlich und genau das breitet sich massenhaft individuell aus – und bedingt sich wechselseitig. Wie sehr und vor aller Welt sichtbar damit der moralische Verfall besonders der führenden Vertreter des eigentlich längst veralteten gesellschaftlichen Systems einhergeht, lässt sich an „unseren“ Regierenden bilderbuchhaft erkennen (wozu ich den gesamten Wertewesten zähle).
Heilung heißt hinschauen, wie es ist, die Bereitschaft für bedingungsloses Heilsein entwickeln und damit den Traum von einer menschlichen, heilen Lebensweise praktisch-menschlich angehen. Das ist noch möglich aber der gesellschaftliche Amoklauf mit anschließendem gemeinschaftlichen Suizid hat bereits begonnen und seine Vollendung rückt immer näher. Siehe dazu: www.Soziale-Notwehr.net
Hendrik Heidler, 27.09.2022