Bartolomé Esteban Murillo, Mariä Himmelfahrt, Public domain, via Wikimedia Commons

„Was ich selber denk und tu …“

Ein Hilfsmittel um Wahrheit zu erkennen

geschrieben am 06.04.2022 von Hendrik Heidler, Scheibenberg

„Was ich selber denk und tu …“ ein Hilfsmittel um Wahrheit zu erkennen

Von Hendrik Heidler

4 Minuten Lesezeit

 

Eine kleine Ironie vorab … oder doch keine? 

Lange versuchte ich zu verstehen, was eine deutsche Regierungspolitikerin unter femininer (weiblicher) Außenpolitik versteht. Heute morgen ist es mir eingefallen, nachdem ich mir ihre politischen Handlungen vergegenwärtigte: Das Wort Frieden ist männlich und das Wort Waffen weiblich. Mehr braucht es nicht, um zu verstehen.

 

„Was ich selber denk und tu …“

Solche, wie in der Überschrift angedeutete Weisheit des Volkes wird oft von „hochintellektuellen Dummköpfen“ belächelt, wovon es in den herrschenden politischen und medialen Eliten offenbar zunehmend wimmelt. Überall in der sogenannten westlichen (Un)Wertegemeinschaft sitzen auf hohen Stühlen gut zugerichtete junge Führungskräfte, deren Stil und Wortwahl erstaunlich ähnlich ist, bis hin zu Mimik und Gestik. Wer ab und an mal aufmerksam die verschiedenen Sprecher und Sprecherinnen eines Fernsehsenders von Wetterbericht bis zu den Nachrichten sieht, weiß wovon ich schreibe: auf gleiche, antrainierte Weise hochgezogene Mundwinkel, Armbewegungen usw. Von Individualität keine Spur – Mao und Stalin würden neidisch staunen, wie weit Gleichschaltung unter einer oberflächlichen Buntheit im vielgerühmten Westen, einschließlich Deutschland, inzwischen gelungen ist.

Daher ist es möglich, die zugegeben gute Dressur deutscher und anderer westlich verbaler „Frontkämpfer“ (man nannte solche früher „Etappenschweine“) zu durchschauen. Dazu helfen, neben einigen anderen Möglichkeiten, zwei Hilfsmittel:

  1. grundsätzlich von deren Lüge auszugehen, um sich dennoch gern eines besseren belehren zu lassen und
     
  2. einem sprachlichen Gedankenexperiment, in welchem die grammatikularisch zweite Person (ich) mit der zweiten Person (du) in Reden und Aufsätzen führender Politiker und journalistischer Trendsetter einfach ausgetauscht werden. Gut eignen sich dabei unter anderen westlichen besonders führende deutsche und US-amerikanische Regierungspolitiker. Versuchen Sie es einmal, es ist sehr offenbarend, wessen Geistes Sklaven sie sind. Schnell wird sich deren Lebensmotte zeigen: „Was ich selber denk und tu, trau ich andern zu.“ Wobei das Ergebnis natürlich in deren gesamten politischen Zusammenhang einzuordnen ist.

Abschließend noch ein uns allen bekannter Automatismus bei unterschiedlichen Wahrnehmungen, wer im Konflikt für was verantwortlich gemacht wird. Sicherlich haben die meisten von uns schon einen partnerschaftlich unfruchtbaren Streit erlebt, entweder als Verurteiler oder als Verurteilter oder eben als beides von beidem. „Du hast … Du bist … Du warst ...“ usw. Es geht hin und her und die Verurteilungen wandern auch bis unter die Gürtellinie und immer tiefer, bis gar nichts mehr geht. Oft genug gibt es irgendwann einen der nachgibt, es in sich hinein frisst oder im anderen Fall sich so in die Ecke gedrängt fühlt, und dann (sprachlich) angreift. Lösungen sind jetzt kaum noch möglich und Heilung sowieso nicht.

Wer immer nur verurteilt, beschimpft, verleumdet, bis zum Wahnsinn sich rechtfertigt, also auf andere zeigt und sich selber als moralisch überlegen und sauber und als Unschuldslamm sieht, wirkt nicht nur hochmütig sondern auch abstoßend. Und liegt die Vermutung in solch extremen Fällen nahe, dass eine starke Persönlichkeitsstörung vorliegt, wie z. B. Narzismus? (über gesellschaftlich beförderten Narzismus hier) Eine psychische Erkrankung, welche systemisch-strukturell in der gegenwärtigen Gesellschaftsform als normal gilt und als Voraussetzung dient, erfolgreich zu sein und, wie wir erleben in höchste Ämter führt. Das ist kreuzgefährlich und menschheitsgefährdend. Zumal eigene (zumindest tief erahnte) Schwäche, fehlendes Einfühlungsvermögen und menschliche Unfähigkeit auf diese Weise überdeckt wird. Sie neigen dazu selbst offenkundigste Fehler und Falschannahmen notfalls bis zum eigenen Untergang zu rechtfertigen und daran festzuhalten und andere mit dem zu beschuldigen, was sie selber denken und tun. Verfügen sie gar im schlimmsten Falle über Macht, können sie versucht sein, ihre Weltsicht als einzig wahre mit allen Mitteln durchzusetzen und um ja recht zu behalten ganze Völker durch Zerstörung von dessen Wirtschaft zu ruinieren (und wenn bei diesem Amoklauf selber draufgegangen wird), wie eine regierende deutsch-grüne Oberfeministin ganz offen verkündet. Also in typisch deutscher Anmaßung das ganze russische Volk einheitlich genetisch als Böses in Sippenhaft zu nehmen anstatt einsichtsvoll therapeutische Wege einzuschlagen (es sei bemerkt, dass Russland aus 100 verschiedenen Völkern besteht, aus lebendigen Kindern, Greisen, Frauen und Männern, was ein Existenzrecht hat wie alle Länder auf der Welt).

Heilung und Menschlichkeit beginnt mit Einsicht ins eigene Leiden und durch Mitgefühl für andere.

Hendrik Heidler, 05.04.2022

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