Irgendwann ... wird mir der Himmel fehlen ...
Gedanken jenseits des Corona-Wahns
geschrieben am 14.09.2021 von Hendrik Heidler, Scheibenberg
Irgendwann ... wird mir der Himmel fehlen …
Gedanken jenseits des Corona-Wahns
Von Hendrik Heidler
Irgendwann werde ich das Blau des Himmels vermissen, diese wundersame Welt verlassen. Irgendwann ist es Zeit Abschied zu nehmen, von den kreischenden Schwalben und dem lauen Sommerlüftchen auf meiner Haut. Irgendwann werde ich zum letzten mal das Lächeln meines jüngsten Kindes sehen und es, vielleicht, mitnehmen auf die andere Seite des Seins.
Irgendwann …
… doch, was werde ich bis dahin tun und sein, hier auf Erden, dieser wundersamen Welt?
- tanzen oder streiten,
- lachen oder schreien,
- umarmen oder Abstand halten,
- mich zeigen oder maskieren,
- erhellen oder lügen,
- behüten oder zerstören,
- ???
Und, werde ich bis dahin, bis zu diesem Irgendwann begriffen habe, worin der Sinn meines Seins liegt, ja, was Leben ist?
- Kampf oder Tanz,
- Reparatur oder Heilung,
- Prothese oder Selbst,
- Arbeit oder Lust,
- Wert oder Leben,
- Funktion oder Kreativität,
- ???
Außerdem, was werde ich tun, um erfüllt, irgendwann, meinen letzten Atemzug zu vollenden, den ich einst, damals, schreiend als ersten in mich aufgenommen habe?
- feige sein oder mutig,
- schweigen oder reden,
- mitlaufen oder aufstehen,
- jasagen oder nein,
- hassen oder lieben,
- verführen oder begleiten,
- ???
Ach, und was werde ich bis irgendwann von dem zurückgeben, was mir damals an Gaben in die Wiege gelegt wurde?
- Schmutz oder Schönheit,
- Krieg oder Frieden,
- Leid oder Freude,
- Krankheit oder Leben,
- Tod oder Träume,
- ???
Ich weiß es nicht, aber ich versuche es und stelle diese Fragen mir und auch der Welt in der ich hineingeboren bin.
Und jetzt antworte ich mir, ich will es dann, irgendwann, wenn meine Glieder schon kühlen und ersterben und der blaue Himmel weiter blau und weit knistern wird und die Schwalben darin kreischen, dann, irgendwann hoffe ich, will ich und werde (hoffentlich) sagen können: ich habe es wenigstens versucht, Mensch zu sein und zu staunen und zu geben, zu lachen und zu machen, zu behüten und aufzustehen, auch zu widersprechen, für das, was wir sind: Leben …
PS:
Und jetzt und heute und nicht irgendwann, schenkt mir, freilich ungewollt, der Totentanz dieser covidisierten Menschenwelt die Notwendigkeit, mich zu entscheiden, um irgendwann zufrieden und staunend meinen Weg auf die andere Seite meines Seins gehen zu können:
Tot, wie wirst Du sein?
- blau wie das Himmelszelt und knisternd,
- kreischend wie der Schwalben Flug,
- still wie das Meer und glitzernd am Abend,
- weit wie die Träume des Vergessens,
- ???
Hendrik Heidler©, Scheibenberg, 9. September 2021