Gedächtnisprotokoll einer Nothilfeverweigerung
Ist es also wieder so weit?
geschrieben am 28.04.2021 von Hendrik Heidler, Scheibenberg
Gedächtnisprotokoll einer Nothilfeverweigerung
Ist es also wieder so weit?
Von Hendrik Heidler
Bevor ich zu einem erschreckenden Erlebnis der Nothilfeverweigerung für eines meiner Kinder durch einen Arzt komme ist es mir ein Herzensbedürfnis, auf einige politisch „soziale“ Brandstifter einzugehen, die mit lautem Gedöns auf Grund ihres fanatischen Systemerhaltungskampfes solche Unmenschlichkeiten offenbar hervorrufen (siehe unten stehendes Gedächtnisprotokoll).
„Verschwurbelte Untertanen“ oder „Wie Du mir, so ich Dir“
„Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat das Verhalten ... eines Teils der Bevölkerung im Freistaat in der Corona-Krise ... wiederholt scharf kritisiert. Kretschmer sagte ..., der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer … müsse nicht wie viele Amtskollegen in Sachsen einen großen Teil der Zeit damit verbringen, 'wirre Verschwörungstheorien' und 'Bösartigkeiten' zurückzuweisen.
Der Görlitzer warf der AfD*1), 'Querdenkern' und anderen 'verschwurbelten Menschen' vor, die Verantwortlichen von der Arbeit abzuhalten, Leute zu irritieren und den klaren Kurs kaputtzumachen, den man bei der Bekämpfung der Pandemie brauche.“
Herr Kretschmer hat offenbar Pech gehabt, dass es in seinem Freistaat Menschen gibt und dazu noch solche mit anderer Meinung als er. Ohne die könnte er sich ganz in Ruhe seiner schönen neuen Welt hingeben und dann das: Menschen, die ihn vom Arbeiten abhalten! Wo gibt’s denn so was? Er selbst hält natürlich überhaupt nicht die Selbstständigen, Künstler, Einzelhändler, Eltern, Lehrer und nicht zuletzt die Kinder von Arbeit und Schule ab. Das machen die alle selbst und ganz freiwillig. Und falls er's doch macht, dann natürlich nur zu deren Gemeinwohl. Mein Vorschlag an ihn: Er sollte sich stille und willfährige Untertanen suchen, in einem anderen Beruf z. B. als Friedhofsvorsteher. Seine Untergebenen dort, halten die Klappe haben durchweg keine rechte Gesinnung, wie allen Andersdenkenden neuerdings unterstellt wird und Viren lassen sie außerdem völlig kalt.
Wie erbärmlich solche Aussagen von einem Ministerpräsidenten und doch wie überraschend bestätigend dafür, dass wir alle doch Teil einer Ganzheit sind und was man anderen antut, auf einen selbst unangenehm zurück wirken kann. „Was ich selber denk und tu, trau ich andern zu.“
Aber zu allem Pech, als hoher Funktionär mit ungehorsamen Menschen gestraft zu sein, darf auch ein bisschen Glück dabei sein, denen den Schwarzen Peter in die Schuhe schieben zu können, wenn die eigene Unfehlbarkeit in Gefahr geraten sollte. Vom ach so klaren Kurs haben natürlich nur die Ungehorsamen beigetragen. Wie niedlich: Selber Erfolge erwachsen immer aus den eigenen Leistungen, an Problemen sind die Andern schuld. Was sonst?
Sachliche Auseinandersetzung? Fehlanzeige. Ich bin mir sicher, den Begriff „schwurbeln“ hören wir bereits medial des öfteren. Aus welchem Thinktank (Denkfabrik) mag der wohl kommen? Übrigens kann es auch als „wirbelnd oder in verwirrter Menge sich bewegen“ bedeuten. Stellt sich die Frage, wer bzw. was sie so verwirrt hat ...
„Volksfeinde“
Offenbar leidet Ministerpräsident Kretschmer nicht als einziger an der vorhandenen Meinungsvielfalt, weshalb von einem gewissen Regierungsberater Rolf Schwartmann solche, dem Impfen kritisch gegenüberstehende Menschen in geschichtlicher Kontinuität als „Volksfeinde“ entmenscht werden, wörtlich:
„Impfmuffel sind in der Pandemie Volksfeinde.“
Welche Aufmunterung für kleine Geister, sich zu großen „Helden“ aufblasen zu können, wie anhand nachfolgend aufgeführtem Gedächtnisprotokoll ersichtlich. Staunen Sie, wie weit bereits der RECHTS-Staat wieder sein Haupt erhebt, der sicherlich NICHT von der AfD abgeschafft werden würde sondern noch verstärkt.
Gedächtnisprotokoll eines meiner Kinder vom 18.04.2021
Erlebnis in der Notfallambulanz
„Mit einer tiefen Wunde in der Hand kam ich in die Notaufnahme. Als ich aufgerufen wurde, hat der Arzt mir den Zugang verwehrt und mich gefragt, ob ich eine Maske dabei habe. Ich sagte, dass ich aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen kann. Er fragte mich ganz verdutzt, was ich denn habe und ich sagte ihm, dass das unter die ärztliche Schweigepflicht falle. Er sagte, er sei ja Arzt und müsse jetzt mit der Gefährdung einer Ansteckung, die von mir ausgehe (automatisch, nur weil ich keine Maske trage), rechnen. Ich war zu perplex, um etwas darauf sagen zu können und brachte er mich ins Behandlungszimmer. Ich wartete und es kam eine junge Ärztin, vermutlich noch in der Ausbildung, und begrüßte mich ganz freundlich. Als wir dann zur Wundversorgung kommen wollten, kam ein älterer Arzt herein (vermutlich der leitende). Folgendes ist dann geschehen:
Arzt: „Irgendwie fehlt eine Maske in Ihrem Gesicht…“
Kind: „Ich kann aus gesundheitlichen Gründen keine tragen.“
Arzt: „Aha, haben Sie ein Attest oder so was… na diese Krankheit möchte ich mal kennenlernen…“
Kind: „Ich zeige ihnen gern das Attest…“
Arzt: „Na da bin ich ja gespannt, was Ihr Verschwörungstheoretiker-Arzt sich da einfallen lassen hat.“
Kind: Ich suche mein Attest raus und sage dabei, dass darauf keine Diagnose zu finden sei – sei ja auch nicht nötig. Ich nehme das Attest zurück und frage: „Muss ich mich hier wirklich so behandeln lassen?“
Arzt: „Ja!, wenn sie von mir behandelt werden möchten…“
Kind: „Sie stellen mich ja unter Generalverdacht, dass ist unglaublich – nein, will ich nicht“ (von ihm behandelt werden).
Arzt: „Und dürfen Sie nicht mal eine normale Stoffmaske aufsetzen?“
Kind: „Ich habe eine Menge Blut verloren und stehe unter Schock, ich weiß nicht was passiert, wenn ich eine aufsetze. Vielleicht kipp’ ich um?!“
Da macht er mich plötzlich lächerlich und sagt im höhnischen Tonfall: „Oooh, aha, das ist ja wirklich seeehr schlimm!“
Kind: Ich war fassungslos und hatte mittlerweile mit den Tränen zu kämpfen. Dann ging er raus und die junge Ärztin fing ENDLICH an, meine tiefe Wunde zu versorgen.
Als etwas Ruhe eingekehrt war, sagte ich zu ihr: „Ich bin froh, dass Sie mich versorgen.“
Sie: „Ja, aber der Kollege ist erfahrener.“
Kind: „Aber Sie sind menschlicher.“
Sie: „Haben Sie öfters solche Auseinandersetzungen?“
Kind: „Ja, oft. Es ist einfach heftig, dass einem gleich Böswilligkeit unterstellt wird.“
Dann schwiegen wir oder redeten nur über die Wunde.
Also zusammenfassend kam ich in einer Notsituation als Hilfesuchende ins Krankenhaus und musste mir solche entwürdigenden Unterstellungen anhören, obwohl doch jeder ein Recht auf meinungsunabhängige Notfallbehandlung hat. Alles andere ist wohl sogar strafbar und halte ich für absoluten Machtmissbrauch!“
Aufgeschrieben von meinem Kind kurz nach dem Geschehen.
-
Im Grundgesetz steht:
Artikel 3
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
-
Im Strafgesetzbuch steht:
§ 323c StGB verpflichtet jeden zur Ersten Hilfe. Hilfe ist dann erforderlich, wenn der Verletzte oder Erkrankte ohne sie weiter einer gesundheitsbedrohlichen Gefahr ausgesetzt ist und der potenzielle Ersthelfer die Gelegenheit hat, die Gefahr abzuwenden.
*1) Meine Meinung zur AfD u.dgl.m.:
Sie betreibt Rattenfängerpolitik und macht damit sachliche Kritik an den staatlichen Maßnahmen madig; auch als Steilvorlage für die staatlichen Corona-Funktionäre und deren willfährigen Medien. Die AfD verrät auch damit, wessen menschenfeindliches Kind sie ist. Dennoch sollte sich davon niemand abschrecken lassen, mit der sachlichen Kritik fortzufahren, bloß weil Menschenfeinde einzelne Kritikpunkte auswählen und für ihre unlauteren Zwecke missbrauchen. Auch Hitler war Vegetarier, was ihn noch lange nicht zum Freund des Lebens machte, wie jeder weiß. Weder von den derzeit Herrschenden, noch die nach Macht gierenden Parteien wie die AfD (und leider auch die offizielle LINKE nicht) haben wirklich Menschlichkeit im Sinn, sondern rückwärtsgewandte Macht für den unseligen Systemerhalt auf Kosten anderer ... in deren Parteiprogrammen nachlesbar.
Hendrik Heidler©, Scheibenberg, 19. April 2021