Fotoquelle: shutterstock/Valery Brozhinsky

Das Märchen von den blauen Flecken

Blicke über den Tellerrand – Gedankenserie – Teil 4

geschrieben am 08.12.2020 von Hendrik Heidler, Scheibenberg

Das Märchen von den blauen Flecken

Blicke über den Tellerrand – eine Gedankenserie Teil 4

Von Hendrik Heidler

Eine persönliche Einleitung

Was habe ich eigentlich gegen die aktuellen und von Woche zu Woche immer mehr verschärften Anti-Corona-Maßnahmen?

Darüber brauchte ich nicht weiter nachzudenken, die gesundheits- und menschenfeindlichen Auswirkungen liegen auf der Hand.
Länger habe ich mich mit der Gefährlichkeit des Corona-Virus beschäftigt, gelesen und die Argumente der verschiedenen „Lager“ in Betracht gezogen. Trotz medizinischer Vorbildung und meiner therapeuthischen Tätigkeit fällt es gar nicht so leicht, einzuschätzen, welche pathogene Kraft der gegenwärtige Corona-Virus entfalten kann. Obwohl ich uns „moderne“ Menschen wegen unserer naturfeindlichen und sozial entfremdeten Lebensweise mehr oder weniger stark immungeschwächt halte, tendiere ich dazu, diesen Virus nicht zu den höchstgefährlichen zu zählen. Dennoch kann er sicher bei entsprechend stark vorgeschwächtem Milieu bedrohlich werden. Wie mir jedoch scheint, entfaltet er zusätzlich dazu erst recht infolge der staatlich verordneten und weitestgehend der Gesunderhaltung bzw. Heilung abträglichen Maßnahmen seine krankmachenden Kräfte. Und Isolation, also gewaltsam betriebene Vereinsamung, allumfassende und dauerhaft betriebene Angstmache, Behinderung der Ein- und Ausatmung und dringend empfohlenes Misstrauen und Denunziantentum, wie auch immunsuppressive (immununterdrückende) Medikamentengaben usw. schwächen wissenschaftlich und klinisch nachgewiesen das Immunsystem noch mehr.

Eigentlich kann nicht ernsthaft angenommen werden, mit lebenskraft- und damit immunschwächenden Maßnahmen, Gesundheit erhalten und Heilung bewirken zu können. Das ist logisch und praktisch ausgeschlossen, ein Unding. Man stelle sich allein bei so genannten Risikopatienten die sowieso schon medikamentös über Jahrzehnte geschwächte Leber vor. Und diese Leber muss dann noch hochdosierte chemische Medikamente verdauen, unschädlich machen und ausscheiden. Dazu wird die, für das Immunsystem essenzielle Darmflora antibiotisch zerstört. Woher soll die, womöglich durch Masken zusätzlich geschwächte Lunge ihre frische Kraft herbekommen, um sich der Viren noch erwehren zu können? Viren, die dann natürlich nehmen, was ihnen quasi wie ein Festessen auf dem Silbertablett präsentiert wird. Sicher können solche medizinischen Notfallmaßnahmen im Einzelfall sinnvoll sein und Leben retten. Was jedoch die Berücksichtigung der individuellen Besonderheiten voraussetzt; wozu die bisherige Lebens- und Krankheitsgeschichte ebenso gehört.

Die nackten Zahlen, auch die der derzeit Gestorbenen sagen über die vermeintliche Tödlichkeit des Corona-Virus recht wenig aus. Sie können letztendlich an ihm gestorben sein aber durchaus auch an drastischen Therapien. So wurde wurde mir schon von Kindern berichtet, die mit drei Lebensjahren zwischen zwanzig und dreißig Gaben von Antibiotika erhielten. Geht das z. B. bei den Coronazahlen mit in die Statistik ein? Oder der vor zehn Jahren mit Immunsuppressiva behandelte Krebserkrankte und als geheilt bezeichnete? Oder die an Wechseljahresbeschwerden Leidende und vor zwanzig Jahren Totaloperierte? Oder der seit Jahrzehnten, ohne die eigentliche Ursache zu kennen, mit Blutdrucksenkern und Gerinnungshemmern „Eingestellte“? Erkennt man diese alle in der Coronastatistik? Zusammengefasst: Gehen alle diejenigen chronisch Erkrankten in die Coronazahlen ein, die Jahrzehnte ihres Lebens mit schulmedizinischen Notfallmedikamenten behandelt wurden, obwohl diese meist bei chronischen Krankheiten auffällig untauglich sind?

Die gegenwärtigen Zahlen bereiteten sich tatsächlich über Jahrzehnte vor, reiften quasi auf die heutigen Werte heran und sind damit letztlich hausgemacht – selbst wenn die fragwürdigen Massentestungen samt Testunschärfen einmal außer acht gelassen werden Wir ernten demnach das, was in einem geschichtlichen Entfremdungsprozess unter anderem an Infektionsangst, medizinischem Dogmatismus, blinde Obrigkeitshörigkeit, Egoismus, politischer Rechthaberei und Wissenschaftsgläubigkeit hervorgebracht wurde. Gerade letzterer Punkt nimmt Wissenschaft als eine Art übermoralischer, ja, gottähnlicher Instanz war, der man nur Glauben entgegen zu bringen hat. Offenbar ist von dieser Mär auch die derzeit herrschende, politische Kaste infiziert. Wie anders wäre es sonst erklärbar, wenn z. B. immer nur solche Forderungen nach noch drastischeren Zwangsmaßnahmen zur Grundlage für politische Anordnungen gemacht werden, wie die der Leopoldina? Hier ein aktuelles Zitat dieses Wissenschaftsinstituts: „,Die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel bergen mit ihren traditionell verstärkten und engen sozialen Kontakten große Risiken für eine weitere Verschlechterung der Infektionslage', warnen die Leopoldina-Forscher.“ Also Menschlichkeit gilt als Problem, nicht aber das unmenschliche Daseins- und Wirtschaftssystem „Kapitalismus“.

Was werfe ich also der machthabenden Politik, der institutionalisierten Wissenschaft und Medizin vor?

Es sind nicht gesundheitspolitische Maßnahmen an sich sondern die aktuell als alternativlos mit brachialer Staatsgewalt durchgesetzten Maßnahmen, OHNE Alternativen auch nur ansatzweise in Erwägung zu ziehen, zu diskutieren und bei Plausibilität stattdessen anzubieten. Diese blindwütige Ausschließlichkeit halte ich für fahrlässig und in Teilen kriminell, wird doch damit ein unüberschaubarer Reichtum an heilsamen Möglichkeiten und Erfahrungen, wie ihn die Menschheit in ihrer langen Geschichte hervorgebracht hat, mehr oder weniger bewusst abgetan, wenn nicht gar abfällig lächelnd als ungeeignet verurteilt. Allerdings werfe ich diese anmaßend hochmütige und ausgrenzende Ablehnung auch der Mehrheit vor, welche wie die Schlange auf die Maus allein die Anzahl verschiedener Tabletten im Blick hat und oft genug noch stolz darüber spricht, wer die schlimmsten Operationen, die härtesten Strahlen und die giftigsten Medikamente bekommt. „Ein Pflänzlein, ihgitt, da kann man doch gleich Gras fressen.“ Und teuer genug muss es sein. Homöopathie für drei Euro? Das kann nichts taugen.

Selbstverständlich fallen diese menschenfeindlichen Maßnahmen nicht vom Himmel, sind in der Tendenz nicht das Ergebnis von Verschwörungen oder böswilligen Politikern, Wissenschaftlern und Medizinern (wenn es diese selbstredend natürlich gibt), sondern folgen der inneren, irrationalen Logik des kapitalistischen Systems, zumal in seiner systemischen Krise, welche man einfach nicht als solche wahrhaben will. Man wird blind mit sehenden Augen. Dann kann man nicht die eigentlichen, immunschwächenden Gründe für die gesellschaftsinitiierten Volkskrankheiten (Herz-Kreislauf, Krebs, Diabetes, Burn out, Depression u. a.) mehr wahrhaben, zu denen auch eine Reihe von solchen mit Infektionshintergrund zu zählen ist. Statt dessen werden oberflächliche, stellvertretende Ursachen gesucht und bekämpft. Zu denen zähle ich die Corona-Maßnahmen. Wird statt gegen das unmenschliche kapitalistische System stellvertretend gegen z. B. Viren gekämpft, muss man logischerweise gegen Menschen unmenschlich kämpfen, wie es den Corona-Maßnahmen zugrunde liegt: sozialer Abstand, Isolation und wie empfindungslose Roboter funktionieren oder gar sterben. Soziale Nähe macht jedoch erst aus einem biologischen Zweibeiner das Menschenwesen, den Menschen zum Menschen. Diesen Wesenskern zu zerstören heißt die absolute Zerstörung des Menschen in seinem Kern. Aber nichts anderes war und ist Kapitalismus, der neben sich nichts und niemand abweichendes duldet, und wenn er schon untergehen muss, dann eben alles mit ihm. Ohne ihn soll es keine Zukunft geben. Dieses zu erfüllen tragen von ihrem Wesen her die Coronamaßnahmen bei. (Und wer sich diesem Wahn nicht beugt, dem drohen womöglich bald, wie manche Augenzeugen jetzt schon erzählen, klinische Zwangseinweisungen und farbliches kenntlich machen mit Armbinden in Schulen.) Sie sind der Hammer, von dem das Märchen im Folgenden berichtet:

 

Das Märchen von den blauen Flecken

„Es war einmal“, begann die Großmutter, „am morgigen Tag oder in einem Jahr oder irgendwann. Aber wahr war es tatsächlich als an den Händen vieler Kinder sich blaue Flecke zeigten. Und sie hatten eine ganz besondere Form, nicht ganz rund eher quadratisch. Doch abgesehen davon schienen die Kinder kerngesund zu sein. Zur gleichen Zeit wurden ähnliche Zeichen auf den Händen von alten Leuten entdeckt, Männer zumeist. Denen ging es nicht so gut, hatten viele verschiedene Beschwerden, das Herz, der Rücken, die Lunge. Wie es der Zufall wollte, schlussfolgerte ein weithin gerühmter Gelehrter, ein Experte, dass hier eine neue Gefahr für das Land heraufziehe und besonders die älteren Menschen einem hohen Risiko ausgesetzt seien. Die blauen Flecken würden sich womöglich über die ganze Haut ausbreiten und zum Tode führen. Es wurde ein große Untersuchung durchgeführt und herausgefunden, dass sich die Kinder sehr nah und sehr häufig mit älteren Menschen getroffen hätten. Damit schien der Fall klar, ein hochansteckender, doch unsichtbarer Feind sei dafür verantwortlich. Dem könne nur mit kräftigen Therapiemaßnahmen begegnet werden. Dafür empfahl der Gelehrte, welcher auch als unfehlbarer Ratgeber der Oberen fungierte, diese Feinde, welche die Blutergüsse hervorrufenden, mit kräftigen Hammerschlägen zu vertreiben. Insbesondere die älteren, mit hohen gesundheitlichen Risiken behafteten Menschen sollten davon besonders profitieren und während der schlagkräftigen Therapie in Quarantäne zu nehmen. Den Kindern aber sei ab sofort verwehrt, die Alten zu besuchen. Auch der Schulunterricht sei einzuschränken oder gleich ganz auszufallen. Außerdem seien körperliche Zuwendungen, Gute-Nacht-Küsse, Liebesspiele und dergleichen von allen Altersgruppen zu unterlassen, da sie ebenfalls in Verdacht stehen, Blutergüsse hervorzurufen. Kriege hingegen, seien davon ausgenommen.

So kam es, dass überall im Lande Hämmer kostenlos ausgeteilt wurden, mit denen intensiv die Hände der älteren Menschen therapeutisch behandelt wurden. Leider musste festgestellt werden, dass trotz dieser wissenschaftlich befürworteten Maßnahmen weder die anfänglich vorhandenen Blutergüsse verschwanden, noch sich das Befinden der Kranken verbesserte. Im Gegenteil, die Alten schrien immer lauter und es breiteten sich die Blutergüsse über den gesamten Körper aus, obwohl die Hammerschlagtherapie nun sogar, als letzten Versuch die armen Menschen zu retten, am Kopf eingesetzt wurde. Und zur Verhinderung der hochansteckenden Schreie, wurde landesweit das Tragen eines Mundschutzes und das einhalten von Schreiabständen zur Schonung der Trommelfelle per neuem Hammerschlaggesetz angeordnet. Schließlich verstarben dennoch vor allem die Risikopatienten trotz großer Mühen und völliger Erschöpfung der restlichen Doktoren und Hilfskräfte. Die Sparmaßnahmen vor der grassierenden Seuche waren ganz vergessen.

Nach kurzer Erholung des Klinikpersonals wandte man sich nun den Kindern zu. Diese mussten unbedingt vor dem Schicksal der Älteren bewahrt werden. Doch wie groß war das Erstaunen, als man mit den schlagenden Therapien beginnen wollte, dass gar keine blauen Flecke mehr festgestellt werden konnten. Offenbar waren diese von selbst verschwunden.Was aber nicht in das beschriebene Bild der Seuche passte. Deshalb wurden die Kinder vorbeugend der Hammerschlagtherapie unterzogen. Leider hatte diese zur Folgen, dass nun die Kinder reihenweise Blutergüsse zeigten, was offenbar nur an der unglaublichen Raffinesse des unsichtbaren Feindes liegen musste. Also wurden alle Maßnahmen verschärft und verschärft und verschärft. Doch der Erfolg blieb aus. Der Inzidenzwert stieg und stieg, bis man dazu überging, eine Ausgangssperre zu verhängen und letztlich gar Türen und Fenster der Wohnungen zu vernageln.

Aber nicht alle Gelehrten teilten die Ansicht von den gefährlichen Feinden. Diese wurde augenblicklich der Verschwörung gegen die Obrigkeit geziehen und zu Gesundheitsschädlingen der Menschheit erklärt. Selbst dann noch, als einige der wenigen überlebenden Alten erklärten, die Blutergüsse an ihren Händen und an die ihrer Enkel seien schlicht und ergreifend beim Basteln in der Werkstatt passiert, wurde ihnen nicht geglaubt. Selbst die Ergebnisse einer unabhängigen Untersuchung von praxiserfahrenen und hochkarätigen Medizinern und Forschern wurde ignoriert. Diese fand im Landesmaßstab gar keine Häufung von blauen Flecken außer nach den Therapien. Die Steigerung sei durch die mit großem Aufwand betriebene Suche nach blauen Flecken im Volke zu erklären. All dies wurde den Untertanen verschwiegen und weiter gehämmert und nach Blutergüssen gesucht. Und wenn sie trotzdem nicht verstorben sind, dann werden sie noch heute behämmert …“

Als die Großmutter geendet hatte, schwieg das Kind recht lange. Bis es endlich fragte: „Oma, aber warum bekommen so viele Menschen giftige Medizin, die schon schwer krank sind?“ Woraufhin die Oma seufzte und meinte: „Das weiß ich nicht, es werden ja auch kerngesunde Menschen solange untersucht, bis sie als krank gelten können ...“

Jetzt schwiegen beide. 

 

Teil 4 folgt in Kürze

Hendrik Heidler©, Scheibenberg, 9. Dezember 2020

PS:

Übrigens bin ich außerordentlich glücklich und dankbar, dass meine Frau Susann nicht nur ähnlicher Meinung ist wie ich, sondern sie meine kritischen und heutzutage für einen selbst durchaus wieder gefahrvollen Texte voll und ganz mitträgt. Ganz nach der Aussage: Wehret den Anfängen, der Schoß ist fruchtbar noch!

 

Kommentare